English
Polski
Русский
 

Carlo Mierendorff

geboren am 24. März 1897 in Großenhain
gestorben 4. Dezember 1943 in Leipzig (bei Luftangriff der Alliierten)

       

Politiker (SPD), Sozialwissenschaftler und Schriftsteller

Studium der Volkswirtschaft in Heidelberg, Freiburg im Breisgau und Frankfurt am Main. Kämpfte im Ersten Weltkrieg.

Anfang 1919 gründete er die politische Zeitschrift "Das Tribunal. In seiner Uni-Zeit war Mierendorff Mitglied von Studentengruppen wie der "Sozialistischen Studentengruppe" und der "Vereinigung republikanischer Studenten".

1920 wurde Mierendorff Mitglied der SPD. In den folgenden Jahren arbeitete Mierendorff als wirtschaftswissenschaftlicher Sekretär beim Deutschen Transportarbeiterverband in Berlin und nebenbei als Feuilletonredakteur beim "Hessischen Volksboten" in Darmstadt.

Von 1926 bis 1928 war er Sekretär der SPD-Reichstagsfraktion und wurde Pressereferent des hessischen Innenministers Wilhelm Leuschner. Bei den Reichstagswahlen vom September 1930 gewann Mierendorff einen Sitz und wurde jüngstes Mitglied seiner Partei im Parlament. Schwerpunkt seiner Politik war der Kampf gegen das Erstarken der NSDAP.

Mierendorff wird großes propagandistisches Talent zugeschrieben. Er publizierte in den „Neuen Blättern für den Sozialismus", in den „Sozialistischen Monatsheften", in der „Deutschen Republik", im „Reichsbanner" und im Organ des Cartell-Verbandes der deutschen Staatsbürger jüdischen Glaubens. Themen waren die Propaganda selbst, der Nationalsozialismus aber auch allgemeine Fragen wie die Wahlrechtsreform, die Reformen innerhalb der SPD oder Generationskonflikte.

Nach Adolf Hitlers zum Reichskanzler wurde Mierendorrf am 13. Juni in Frankfurt am Main verhaftet. In den Jahren 1933 bis 1938 war Mierendorff in den Konzentrationslagern Osthofen, Börgermoor, Papenburg, Lichtenburg und Buchenwald und im Gestapo-Gefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin inhaftiert. 1938 kam er frei und unterstand geheimpolizeilicher Kontrolle.

Über Adolf Reichwein wurde Mierendorff ab 1941 mit dem "Kreisauer Kreis" bekannt. Er diente als Bindeglied zwischen den Sozialisten wie Julius Leber und dem militärischen Widerstand. Im Schattenkabinett Ludwig Becks und Carl Friedrich Goerdelers war Mierendorff als leitendes Mitglied der Propagandaabteilung eingeplant.

Am 4. Dezember 1943 wurde Mierendorff in Leipzig bei einem Luftangriff durch eine alliierte Fliegerbombe getötet.

  • Helmuth James von Moltke
  • Peter Graf Yorck von Wartenburg
  • Adam von Trott zu Solz
  • Adolf Reichwein
  • Alfred Delp
  • Julius Leber
  •     Hauptseite
        "Spuren der Kreisauer"


        Informationspool

       Kreisau/Krżyzowa  (das Dorf)

       Die Stiftung Kreisau

       Der Kreisauer Kreis

       Literaturliste

       Wörterbuch Filmbegriffe
         Deutsch-Polnisch-Englisch