geboren am 9. August 1909 in Potsdam
hingerichtet am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee
Jurist und Diplomat, außenpolitischer Dachmann des Kreisauer Kreises
Adam von Trott zu Solz stammte aus dem in der Nähe von Bebra ansässigen zum
hessischen Uradel gehörenden Geschlecht der von Trott zu Solz.
Sein Vater war preußischer Staatsminister.
Trott studierte u. a. in München,
Göttingen und Berlin Rechtswissenschaft. Nach seiner Dissertation 1931 erhielt er
ein Stipendium und ging nach Oxford. Seine dort begründeten
Verbindungen versuchte er später für seine politischen Ziele zu nutzen.
1938 und 1939 nahm er Kontakt mit Oppositionsgruppen auf, u. a. mit Moltke,
zu Freunden im Auswärtigen Amt und zum militärischen Widerstand.
Nach dem Examen (Rechtswissenschaft, 1936) und Aufenthalten in den USA und Ostasien
wurde er 1940 Beamter im Auswärtigen Amt. Dort kam er
in Kontakt zu Hans von Dohnanyi und zu Dietrich Bonhoeffer,
deren Gegnerschaft zum Nationalsozialismus er aus christlicher
Überzeugung teilte. Um den Schein eines regierungstreuen Beamten
zu wahren, trat er 1940 in die NSDAP ein.
Durch seine Tätigkeit im diplomatischen Dienst konnte er die in
Oxford begründeten Verbindungen aktivieren und für die
Widerstandsgruppe internationale Kontakte nutzen. 1939
versuchte er bei Besuchen in London und New York ausländische
Unterstützung für den Widerstand zu erreichen...
Ab 1941 gehörte er dem Kreisauer Kreis an
und verfasste für diesen eine Denkschrift zur deutschen Außenpolitik.
Er versuchte mehrmals, für den Kreisauer Kreis Sondierungen für
Friedensgespräche mit der britischen Regierung anzubahnen, doch er scheiterte
an den dortigen Zweifeln an der Aufrichtigkeit der Angebote...
Auch zum sozialdemokratischen Widerstand unterhielt
Trott Kontakte (
Julius Leber, Willy Brandt).
Nach dem gescheiterten Attentat 20. Juli 1944, bei dessen Gelingen
Trott als Staatssekretär im Auswärtigen Amt und Unterhändler
gegenüber den Alliierten eingeplant war, wurde er nach Aufdeckung
der Verbindung der Gruppe um Claus Graf Schenk von Stauffenberg
- mit dem er befreundet war und die Nacht vom 19. zum 20. Juli 1944
verbracht hatte - am 25. Juli 1944 im Außenministerium
verhaftet, am 15. August 1944 zum Tode verurteilt und am
26. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.