Die Präsentation in Rostock erfolgt in Kooperation mit dem AWO-Sozialdienst/Fanprojekt Rostock und mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.
Die Wanderausstellung thematisiert die Fanszene des DDR-Fußballs, die Reisen von DDR-Fans zu internationalen Begegnungen in das osteuropäische Ausland sowie ihr Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der SED-Diktatur.
Die Ausstellung „Tor für Europa“ nähert sich den historischen Ereignissen und Zusammenhängen aus einer alltagshistorischen Perspektive. Sie lässt die Akteure der DDR-Fanszene in Zeitzeugen-Interviews zu Wort kommen und stellt vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Folgen persönliche Geschichten und Einzelschicksale dar. Gezeigt werden überwiegend bisher unbekannte Dokumente und Fotos.
Da den Fans bei internationalen Spielen in den europäischen Wettbewerben der Weg in die Stadien oftmals erschwert wurde und ihnen Reisen ins westliche Ausland völlig verwehrt blieben, wandten sie sich nach Osten und besuchten ihre Mannschaften in den osteuropäischen Nachbarstaaten wie Polen, der CSSR oder Rumänien. Von großer Anziehungskraft waren dabei die Auftritte der bundesdeutschen Profi-Teams und der DFB-Auswahl.
Die Fußball-Fans in der DDR rissen auf ihren Fahrten nach Osteuropa den Eisernen Vorhang nicht herunter und stürzten auch nicht die Berliner Mauer. Doch der unbändige Wunsch, den Sport in Europa unbehindert – ohne Grenzen – selbst erleben zu dürfen, war ein Motiv, die SED-Diktatur zu überwinden. Auf diese Weise hatten sie ihren Anteil auf dem Weg zu einem freien Europa – und sorgten ihre Reisen zu internationalen Begegnungen für ein „Tor für Europa“.
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Die Ausstellung ist vom 12. Januar bis 15. Februar 2018 im Kröpeliner Tor, Rostock, zu sehen.
Das Tor ist im Januar täglich von 10 bis 17 Uhr und im Februar täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro (ermäßigt) 2 Euro pro Person.
IMPRESSIONEN aus der Ausstellung
in Danzig/Gdansk (Anfang Juni 2012):
Die Wanderausstellung wendet sich an ein breites Publikum und
vor allem an Jugendliche. Es wird dargestellt, wie durch eigene Reisen
zu Spielen westeuropäischer und bundesrepublikanischer Vereine in Osteuropa
und durch die Medien gewissermaßen über den Fußball die weite Welt in
das eigene Wohnzimmer geholt und so das Weltbild und die Lebenswelt
erweitert werden konnten. Es wird der Frage nachgegangen, ob der eigentlich
unpolitische Fußballsport doch durchaus hochpolitisch war,
indem er in der Enge der SED-Diktatur und ihrer geschlossenen Gesellschaft
die Systemgrenzen sprengte und so den Eisernen Vorhang durchlässig machte.
In der Ausstellung wird auch die Rolle der Solidarność und der Fans von Lechia
Gdansk beim Sturz des kommunistischen Systems und damit ihr Beitrag zur Einigung Europas thematisiert.
Erste Station machte die Ausstellung in Gdansk/Danzig während der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Wir wählten Danzig als Eröffnungsort, nicht nur weil dort die DFB-Auswahl ihr Quartier bezog, dort auch
zahlreiche deutsche Fans erwartet wurden, sondern insbesondere auch als ein
Zeichen der Wertschätzung des historischen Beitrags der Oppositionsbewegung
Soldidarność für den Sturz des Kommunismus und den Fall von Mauer und
Eisernem Vorhang.
Die Ausstellung in Danzig ist in Zusammenarbeit mit unserem polnischen Partner in Danzig,
dem Europäischen Zentrum Solidarność, entstanden.
* Pressemitteilung Mai 2012*
* Pressemitteilung 20. Juni 2012*
Projektleitung
und Kontakt:
Jakob Weiß
Tel. 030 / 971 51 08
jakob.weiss@eva-verein.de
Fachliche Leitung
Dr. Thomas Schneider
Tel. 030 / 44 04 62 96
trschneider@gmx.de
Weitere geplante Ausstellungsorte:
- München (FC Bayern Erlebniswelt/Allianz Arena)
- Magdeburg
- Dresden
Projektpartner
* Europäisches Zentrum Solidarność in Danzig
* FC Bayern München
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Projektleitung und -management
Jakob Weiß
Idee, Konzeption und Realisierung
Daniel Küchenmeister & Dr. Thomas Schneider
Zeitzeugenrecherche und -interviews
Frank Willmann
Transkriptionen
Gabriele Damtew
Bildrecherche
Knut Hildebrandt
Grafische Gestaltung
Kerstin John & Anna-Maria Roch
Kommunikationsdesign, Berlin
Herstellung
Frank Matthias
Villa Schmück Dich, Berlin
Technische Realisierung Multimedia-Stationen
Wieland Schultz
network-and-it, Berlin
Übersetzungen
Ewa Psuty, Wioletta Weiß, Jolanta Sobonska
Sprecher
Marta Kupiec und Maciej Szabatowski
Tonstudio
Hotmilkstudio (Berlin)
Website
Tanja Cummings